Keiner weiß, was oder vielmehr wer einem auf der Straße so begegnet. Es kommt doch immer wieder vor, dass man auf Autos trifft, dessen kluge Fahrer ihren Führerschein im Automaten gezogen haben. Wer bereits klug ist, muss schließlich nicht in eine Fahrschule. Ein paar glückliche schafften es auch, ihren Führerschein zu gewinnen. Vor lauter Freude fahren sie dann so schnell, dass sie selbst die vielen Jaguare auf der Straße überholen. Nur die wenigen Unglücklichen, die eine Fahrschule besucht haben, halten sich traurig an die Beschilderung und behindern die anderen damit. Dabei wissen wir doch alle, dass die Schilder lediglich ein Vorschlag sind und als Ausrede dienen, wenn man das Gaspedal noch nicht gefunden hat. Ich beneide diese Sonntagsfahrer, die die Zeit haben sich die Landschaft genau anzusehen. Es schmerzt, wenn sie sich durch die anderen Autofahrer genötigt fühlen, diese rasante Geschwindigkeit einzuhalten, die auf den Schildern steht. Jedes Mal, wenn ich so einem Sonntagsfahrer begegne, rührt es mich, wenn er den Mut besitzt, die ganze Woche über den Sonntag hochleben zu lassen und ihn durch seinen Fahrstil zu ehren.
Da erschreckt es mich immer wieder, wenn zwischen den liebreizenden Sonntagsfahrern plötzlich eins von diesen Autos mit eingebauter Vorfahrt auftaucht. Mein Auto hat dann immer den Drang, wie ein Häschen auf Seite zu hoppeln, um diesen Wagen Platz zu machen. Leider wurde mir die Werkstatt noch nicht verraten, in der man seinem Auto die besondere Ausstattung verpassen kann. Ich werde wohl weiterhin diese Geisterfahrer beneiden, die es sich rausnehmen, die Straßen für sich zu beanspruchen.
Was mich jedoch am meisten aufregt sind die, die diese Probleme mit dem Sicherheitsabstand haben. Vielleicht verstehen sie das Wort allerdings auch einfach nur falsch. Die Welt kann beängstigend sein und sie fühlen sich sicherer, wenn sie so nah wie möglich an das vordere Auto heran fahren, um zu kuscheln. Die Welt ist ein einsamer Ort, hinzukommen noch die vielen Wege. Da verliert man leicht den Überblick und sie hängen sich an den Vordermann, wie ein Kind an den Rockzipfel der Mutter. Man sollte natürlich auch an das gute Herz dieser Fahrer denken. Als Dank, für die Sicherheit, geben sie einem die Möglichkeit den Motor auszumachen und sich schieben zu lassen. Wenn man selbst natürlich so dumm ist und dadurch kein Benzin sparen möchte, ist man es selbst schuld.
Letztendlich sollte sich jeder einmal selbst Gedanken über den eigenen Fahrstil machen und so fahren, wie man es von den anderen erwarten würde.
von Sabrina Osmers
Smart Communications
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