Was ist Freundschaft überhaupt?
Sucht man im Wörterbuch nach dem Wort „Freundschaft“, so steht dort folgende Definition: „Auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander.“ Aber was heißt das genau?
Ich würde es so deuten, zwei Menschen kommen gut miteinander klar, sie verbringen gerne Zeit zusammen, haben Spaß, lachen und reden. Das kann man als Freundschaft bezeichnen. Sie sind, wie man so schön sagt, auf derselben Wellenlänge.
Wie verändert sich Freundschaft im Laufe der Zeit?
Freundschaften zu pflegen ist schwer. Klar, wenn man noch zur Schule geht, dann ist es leicht. Man sieht sich fast täglich, hat viel gemeinsamen Gesprächsstoff und verbringt die Pausen zusammen. Schüler reden über die Lehrer, den Unterricht oder die anderen Schüler. Man plant die gemeinsame Freizeit, die Kinobesuche am Wochenende und die nächste Party. Natürlich kriselt es auch mal, aber meistens ist es nichts, was von Dauer ist. Diese Unbeschwertheit beflügelt die Freundschaft und gibt ihr Sicherheit.
Doch was ist, wenn diese Zeiten irgendwann vorbei sind, endet dann auch die Freundschaft?
In vielen Fällen ist dies leider der Fall. Die ersten Jahre geht es gut, doch irgendwann lebt man sich auseinander. Partner, Job und der Alltag machen es einem schwer, die alten Freundschaften zu pflegen. Oft kommt auch noch eine große, räumliche Distanz hinzu und neue Freundschaften füllen die ohnehin schon wenige Freizeit aus.
Am Anfang nimmt man sich vor, öfter etwas zu unternehmen. Man plant regelmäßige Treffen, mit der ganzen Clique oder zu zweit, aber schon bald bekommt diese Tradition einen Riss. Man verschiebt das Treffen oder sagt es ganz ab. Irgendwann sind Geburtstage die einzige Möglichkeit, sich zu sehen.
Das muss natürlich nicht immer so sein. Wenn jeder darum bestrebt ist, für die Freundschaft zu kämpfen, dann besteht eine Chance. Schon regelmäßige Telefonate oder Nachrichten können genügen, eine Freundschaft am Leben zu erhalten.
Was ist das besondere, einer guten Freundschaft?
Wahre Freundschaft hält ein Leben lang. Das sagt sich so leicht, aber Freundschaften müssen gepflegt werden. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Sobald die eine Seite nur nimmt, während die andere nur gibt, ist die Freundschaft zum Scheitern verurteilt. Der eine fühlt sich ausgenutzt, während der andere wahrscheinlich nicht einmal merkt, was er da tut oder es ihn nicht interessiert. Nehmen ist halt leichter als geben.
Wahre Freunde gehen durch dick und dünn. Freunde sollten immer füreinander da sein, auch wenn es schwierig wird. Wird man vom Glück verfolgt, dann ist es einfach, für jemanden da zu sein. Was ist jedoch, wenn es dieser Person richtig schlecht geht? Als Freund will man für diese Person da sein, weiß jedoch oft nicht wie. Hier kann es helfen, miteinander zu reden. Der eine sollte sagen, was los ist, denn auch trotz jahrelanger Freundschaft, sind die meisten nicht dazu in der Lage, Gedanken zu lesen. Wiederum kann der andere Fragen, was ist und wie geholfen werden kann.
Die meisten Zweifel, Missverständnisse und Streitereien entstehen durch fehlende Kommunikation.
Bei einer starken Freundschaft ist es egal, wie lange man voneinander getrennt ist. Raum und Zeit spielen keine Rolle für eine gute Freundschaft. Ob man sich nach zwei Tagen oder zwei Jahren das erste Mal wiedersieht, es ist, als ob man nie voneinander getrennt war.
Auch sollten gute Freundschaften jeden Streit überstehen, egal, wie lange er anhält.
Man ist nicht immer einer Meinung und Differenzen gehören einfach dazu, das bedeutet noch kein Aus für die Freundschaft. Guten Freunden verzeiht man doch alles, zumindest fast. ; )
Was bedeutet Freundschaft für mich?
Für mich ist ein Freund jemand, dem ich alles anvertrauen kann. Jemand, der immer für mich da ist und mich versteht, selbst ohne Worte. Es ist einfach, sich in den anderen hinein zu versetzen. Freunde akzeptieren einen so, wie man ist. Wenn ich das Gefühl habe, mich verstellen zu müssen, sind es vielleicht keine wahren Freunde. Freunde vermitteln Geborgenheit und geben einem das Gefühl von Sicherheit.
Man kann sich miteinander streiten, weil man die Gewissheit hat, dass man sich wieder versöhnt. Man kann offen seine Meinung äußern, ohne dafür verurteilt zu werden. Ebenso muss man natürlich die Meinung des Freundes akzeptieren, selbst wenn es nicht die Eigenen ist. Wie schon gesagt, es ist ein Geben und Nehmen.
Ich bin froh, gleich mehrere Menschen zu kennen, die ich meine Freunde nennen darf und auf die ich mich verlassen kann.
So viel zu meiner Meinung über Freundschaft. Was bedeutet Freundschaft für Euch?
von Sabrina Osmers